Eine Erleuchtungserfahrung

Eine Erleuchtungserfahrung

 

Teil 1

 

Im Internet finden sich viele Artikel und Beschreibungen zum Thema Erleuchtung. Wege dorthin werden beschrieben, es wird analysiert, kategorisiert, geurteilt und auch banalisiert. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich mit meiner Erfahrung öffentlich werde, oder ob ich es lasse. Die Frage, die sich mir dabei stellt ist,  Wem nützt es?

 

Ich habe mich entschieden, etwas aus meiner Erlebniswelt zu veröffentlichen, damit es ein wenig transparenter wird, was man unter einer Erleuchtungserfahrung verstehen kann.

 

Damals wusste ich nichts von Erleuchtung oder Spirituellem Erwachen. Wenn ich ehrlich bin, mag ich diese Worte auch nicht so gern. Ich benutze sie, damit ein Verstehen möglich wird. Und die Beschreibung von Zuständen auch diesem spirituellen Bereich zugeordnet werden kann.

 

 

Das Ereignis

 

Wir schreiben das Jahr 1995. Ich war 30 Jahre alt. Nach einer exstatischen Kundalinierfahrung, die ich in einem Seminar erlebte und die sich unerwartet in mein Leben schlich, war ich so begeistert von dem spirituellem Erleben und von der eigenen Heilung, dass ich ein weiteres Seminar besuchte und mich wieder auf die intensive Arbeit eines spirituellen Lehrers eingelassen habe.

 

Es war innerhalb des Seminares, wir waren am Ende einer Struktur angekommen. Viele lagen im Raum, einige darunter und ich saßen. Plötzlich ging ein Licht hinter mir an. Ich schaute mich um und dachte jemand hätte eine Lampe angemacht. Da war aber keine Lampe und das Licht war immer noch da. Es war ein einhüllendes warmes dreidimensionales Licht in dem ich saß, mittendrin.

 

In meinen Kopf, schoss wie aus einer anderen Welt der Satz 'Huch ich bin erleuchtet' Ein kurzes albernes Glucksen stieg in mir auf und dann wurde ich still, so still.

Ich schaute den Lehrer mit einer großen Ruhe an, wir hielten eine Weile Blickkontakt.

 

Dann war ich mit mir und dem Licht allein in dem großen Raum mit den vielen Menschen. Ein Zustand, den ich mit Worten nicht beschreiben kann. Auch gleichmütig oder gleichgültig, wie es manchmal erwähnt wird, trifft es nicht. Ich habe kein Wort für diesen Moment. Und ich kann auch keins dafür erfinden. Ich habe auch kein Gefühl zu der Zeit, in dem ich in diesem Licht gesessen habe, es war wie ewig. Das ist es auch heute noch.

 

Danach oder damit veränderte sich schlagartig mein Sein. Ich wusste nicht einmal mehr meinen Namen oder geschweige wer ich überhaupt bin. Es gab die Tatsache, dass ich zwei Kinder hatte und ein Ticket in meine damalige Heimatstadt Greifswald.

Was es ebenfalls nicht gab, war ein Knopf an dem ich das Erlebte wieder ausschalten konnte. Ich konnte mich dem nun hingeben..

 

Zu Hause angekommen, versuchte ich mich zu erinnern. Mein Kopf war mehr als leer. Einer meiner ersten Versuche, war mein großes Bücherregal. Ich stand davor und sah auf wirklich vielgeliebte und gelesene Bücher von mir und wusste nicht mehr, was drin steht. Lediglich ein Gefühl zu den Büchern ist geblieben. Ich fühlte, welche Bücher ich sehr liebte. Bei manchen Büchern fiel mir wieder ein, dass ich sie oft gelesen hatte, aber was drin stand, Nichts. Außerdem kam mir das alles vor, wie eine fremde Welt.

 

Das Auslöschen der Vergangenheit bezog sich nicht nur auf die Literatur.  Alles was ich in meinem Beruf und Studium gelernt hatte, war wie weggeblasen. Ich hatte die Abschlüsse, sonst nichts. Alles weg. Für meine Kinder  fing ich später von vorn an.

Mit Abschlüssen und leerem Kopf. 

 

Das Ich zu verlieren, nicht mehr zu wissen wer man ist, wie man heißt, wo man herkommt, wirklich nichts mehr zu wissen und auch vieles nicht mehr zu können, ist ein Ereignis, welches sich eingeprägt. Das macht bescheiden. Wer jetzt in der Theorie sich diesen Zustand vorstellt, als das einzig wahre Erleben von Erleuchtung, dem sage ich in der Praxis in unserer Welt, stelle man es sich bitte nicht so einfach vor.

 

Jetzt könnte man meinen, da ist doch der Weg klar. Die Aufgabe eine spirituelle Lehrerin zu sein ist doch offensichtlich. Natürlich hätte ich das machen können. Doch es gibt etwas in mir, was diese Erfahrung und alles andere was ich erlebt habe, erforschen wollte. Darüber bin ich heute froh.

 

Meine Intention war genau mit diesen Erlebnis, Mensch zu bleiben, mich nicht über andere zu erheben, sie nicht mit den durchfließenden Weisheiten zu überschütten, sondern das Erlebte zu beobachten, zu verstehen und zu verarbeiten. Mir war auch bewusst, dass sich meine gesamte Biochemie veränderte.

 

Der Zustand war für mich teilweise sehr schwierig auszuhalten, doch ich lebte in Deutschland und wusste nicht, was ich da erlebte. Es gab zwei Kinder, die mich brauchten und Menschen, die sich um mich sorgten. 

 

Bis vor kurzem habe ich es nicht nicht einmal Erleuchtung genannt. Doch wenn es das ist, geht es für mich mit einem dreidimensionalen Lichterlebnis einher.  Heute werden viele Momente als Erleuchtungsmomente beschrieben, ich halte mich da zurück. Ich weiß nicht, was andere Menschen erleben. Für mich bedeutet es tatsächlich im Licht zu sitzen und anschließend ein Auslöschen der Vergangenheit zu erleben.

 

Es folgten noch viele andere Erlebnisse, Ereignisse mit Licht und Energie, die ich für mich erforschte und vielleicht werde ich noch mehr darüber berichten.

 

Natürlich bin ich mir bewusst, dass es eine subjektive Erfahrung ist. Und doch es ist eine Erfahrung, die mein gesamtes Leben verändert hat und vielleicht ist es für Dich den Leser auch einmal interessant zu erfahren, wie es sein kann, wenn man seine irdische Identität verliert. Es gibt nichts mehr, an dem wir uns in so einem Erleben fest halten können. 

 

Dafür erfahren wir unsere wahre Natur, eine Rückkopplung an die Existenz oder an Gott, verbunden mit einer veränderten Sichtweise auf Alles. Es ist nicht mehr und nicht weniger. Eine Rückkopplung eben.

 

 

 Danke für das Lesen dieses Artikels

 

Herzlichst

Parvati

 

 

 

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